Circus ACT

Gefährdete Jugendliche beim Übergang ins Erwachsenenalter durch Social Circus - Training

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Über

Der Zirkus als Disziplin, bietet eine Vielzahl von Erfahrungen und Aktivitäten, die sich positiv auf das emotionale, körperliche und geistige Wohlbefinden sowie auf die Konzentrationsfähigkeit und das Selbstvertrauen auswirken.

Studien haben gezeigt, dass Zirkusprogramme für junge Menschen nicht nur die körperliche, emotionale und geistige Gesundheit verbessern, sondern auch zur Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit, Problemlösung, Vertrauen, Kommunikation und Führungsqualitäten beitragen (Maglio, 2005). Somit fördern Zirkusaktivitäten die Entwicklung verschiedener Lebenskompetenzen, die junge Menschen in der Schule oder zu Hause möglicherweise nicht entwickeln können.

Im Gegensatz zu anderen Sportprogrammen (z.B. Neely, McHugh, Dunn, & Holt, 2017), zeichnen sich Zirkuskunstprogramme im Allgemeinen aus durch ein kooperatives Umfeld, gemischtgeschlechtliche Aktivitäten und die Akzeptanz aller Jugendlichen unabhängig von Körperbau, anfänglichen Fähigkeiten oder anderen Einschränkungen (Bolton, 2004; McCutcheon, 2003; Ott, 2005). Laut einer kürzlich durchgeführten Evaluierung von Jugendzirkusprogrammen erfüllen diese durchweg die Standards für vorbildliche Jugendentwicklungsprogramme (Smith, Roy, Peck, & Macleod, 2017). Die Teilnehmenden an solchen Programmen zeigten positive Auswirkungen auf soziale und emotionale Fähigkeiten (Smith et al., 2017), was darauf hindeutet, dass Jugendzirkuskunst als eine Art Jugendentwicklungsprogramm betrachtet werden kann.

Social Circus ist ein innovativer Ansatz, der auf der Kombination von Zirkuskunst und Sozialpädagogik beruht und darauf abzielt, die persönliche Entwicklung zu fördern sowie das Selbstwertgefühl und die soziale Kompetenz gefährdeter Jugendlicher durch Zirkusunterricht und -aufführungen zu stärken. Gefährdete Jugendliche sind diejenigen, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Übergangs ins Erwachsenenalter geringer ist. Erfolg kann sich auf akademischen Erfolg und die Bereitschaft zur Aufnahme einer Beschäftigung sowie auf die Fähigkeit, finanziell unabhängig zu sein, beziehen. Dieser kann sich auch auf die Fähigkeit beziehen, ein positives Mitglied der Gesellschaft zu werden, indem man ein Leben in der Kriminalität vermeidet. Gefährdete Jugendliche sind oft verwaist, verlassen, vernachlässigt oder missbraucht worden und haben daher oft mit einem geringen Selbstwertgefühl, Vertrauensproblemen und Ängsten zu kämpfen. Neben der Vermittlung allgemeiner sozialer Fähigkeiten wie Führungsqualitäten und Teamwork, bringt der Social Circus Menschen zusammen, die sonst sozial isoliert wären, und stellt eine neuartige Methode dar, um benachteiligte Jugendliche anzusprechen. Natürlich dürfen wir die körperlichen Vorteile nicht außer Acht lassen, ebenso wenig wie die Tatsache, dass diese Methode das Erlernen neuer Fähigkeiten fördert, was nachweislich tiefgreifende neurologische Vorteile mit sich bringt. Schließlich hat sich gezeigt, dass die Teilnahme an sozialen Zirkusvorstellungen das Selbstvertrauen stärkt und die Widerstandsfähigkeit erhöht, indem diese den Jugendlichen eine sichere Möglichkeit bietet, ihre körperlichen Grenzen auszutesten.

Zwar können viele der oben genannten Vorteile auch durch andere künstlerische und sportliche Aktivitäten erreicht werden, aber was den Social Circus so einzigartig macht, ist das wettbewerbsfreie Umfeld, das er bietet, das ständige Erlernen neuer Fähigkeiten und die Überschneidung von körperlicher Aktivität und Kunst. Der Zirkus ermöglicht es den Jugendlichen auch, ihre Grenzen in einem angemessenen und sicheren Umfeld auszutesten. So wie der Weg zur Reife von Versuch und Irrtum geprägt ist, müssen junge Menschen im Zirkus eine Reihe von Misserfolgen durchstehen, bis sie unweigerlich Erfolg haben. Die Integration dieser einzigartigen Fähigkeiten, die im Rahmen von Entwicklungsprogrammen für Zirkuskünste erlernt werden, ist daher geeignet, den Jugendlichen die Widerstandsfähigkeit zu vermitteln, die sie brauchen, um als Erwachsene erfolgreich zu sein. (CBLI-Bericht: Die Vorteile des sozialen Zirkus)

Schließlich kann der Social Circus ein wirksames Instrument zur Förderung positiver und sinnvoller Interaktionen zwischen Personen sein, die zu sozialer Isolation neigen, wie z. B. gefährdete Jugendliche.

Zielgruppen:

Gefährdete Jugendliche
Jugendbetreuende

Zielsetzung

Daher schlagen wir als Zielgruppe Jugendbetreuende und marginalisierte bzw. von Ausgrenzung bedrohte Jugendliche ein Projekt mit den folgenden Zielen vor:

Erleichterung des Übergangs von gefährdeten Jugendlichen ins Erwachsenenalter
Gefährdeten Jugendlichen sowohl greifbare Zirkusfähigkeiten geben als auch die Möglichkeit, aufzutreten und dadurch den sozialen Zusammenhalt und das Selbstwertgefühl zu stärken.
Junge Menschen, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, zusammenzubringen
Verbesserung der emotionalen, körperlichen und geistigen Gesundheit junger Menschen, die von Ausgrenzung bedroht sind
Verbesserung der körperlichen Fähigkeiten, der persönlichen Entwicklung und des sozialen Wachstums gefährdeter Jugendlicher
Schaffung eines sozialen Wandels, der gefährdeten jungen Menschen hilft, eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen.
Entwicklung eines pädagogischen Instruments für Jugendbetreuende, das ihnen hilft, theoretisches und praktisches Wissen über Social Circus – Pädagogik zu erwerben und sie bei der Planung und Durchführung von solchen Lernaktivitäten für gefährdete Jugendliche zu unterstützen

Pädagogisches Material

Das Projekt wird Jugendbetreuenden ein Social Circus – Curriculum zur Verfügung stellen, das die notwendigen grundlegenden Informationen enthält, um die Fähigkeiten und Kompetenzen zu erlangen, Social Circus – Workshops für ihre junge Kundschaft zu organisieren. Es handelt sich um ein forschungsbasiertes Studienprogramm, das sowohl eine Einführung in die Jugend- und Sozialzirkuskünste darstellt als auch erste Fähigkeiten für eine selbstständige Arbeit vermittelt. Das Curriculum bietet theoretisches Wissen, konzentriert sich aber vor allem auf die praktische Ausbildung unter Verwendung sicherer Social Circus – Disziplinen und Lernumgebungen, die das Selbstwertgefühl, das Empowerment und neue Freundesnetzwerke der jungen Klienten unterstützen. Das Curriculum bietet sowohl den Jugendbetreuenden als auch ihren jungen Klienten die Möglichkeit, sich mit einer Praxis vertraut zu machen, die sportlich, künstlerisch, sicher und lustig ist. Der Umfang des Curriculums beträgt 5 ECTS, was für die Studierenden eine Arbeitsbelastung von 135 Stunden bedeutet (5 ECTS x 27 Stunden, 1 ECTS entspricht 27 Arbeitsstunden).

Unser Curriculum lesen

E-Handbuch mit Video-Tutorials

Eines der wichtigsten Ergebnisse des Projekts Circus ACT, ist die Erstellung eines interaktiven E-Handbuchs mit Video-Tutorials und mehr. Es gibt eine Vielzahl von Ressourcen über Social Circus, die sich an unerfahrene Pädagog*innen in diesem Bereich richten, aber der größte Teil davon wurde vor einiger Zeit in traditionellen Formaten wie einer Broschüre und in gedruckten Versionen erstellt. Die Idee von Circus ACT ist, dass wir die bestehenden Inhalte zum Thema Social Circus aktualisieren und neue Inhalte erstellen wollen, die speziell Pädagog*innen dabei helfen, das Thema des Übergangs junger Menschen ins Erwachsenenalter zu behandeln. Wir wollen eine Ressource schaffen, die für alle zugänglich ist und ein modernes, digitales Format verwendet, wie z.B. interaktive Videos, Audio-Links, Lösungsfinder, GIF…, um es den Nutzenden zu ermöglichen, Techniken, Methoden und Theorien, die für ihre spezifischen Bedürfnisse relevant sind, besser zu suchen und zu lernen. Das Circus ACT E-Handbook soll eine umfassende Ressource für Jugendbetreuende sein im Bereich des sSocial Circus, in der der Zugang zu den Informationen und die Vermittlungsmethoden attraktiv, ansprechend und lehrreich sind.

Unser Handbuch lesen

Im Rahmen von PR4 werden Social Circus – Workshops in allen Partnerländern konzipiert und erprobt. Die Zielgruppe von PR4 sind gefährdete Jugendliche, insbesondere solche, die sich im Übergang zum Erwachsenenalter befinden (16-21 Jahre). Im Mittelpunkt dieser Workshops stehen zirzensische Fähigkeiten, und die Partnerschaft ist bestrebt, den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, ihr Selbstwertgefühl zu steigern sowie gleichzeitig ihre körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern. Die federführende Organisation dieses Projekts ist das CRC Policy Center „Hope For Children“ (Zypern), das von seiner Erfahrung und der Durchführung von Pilotworkshops in europäischen Projekten wie INTEGRA, HIT und Keep Me Safe profitiert. Das Hauptziel der Social Circus – Workshops besteht darin, den jungen Teilnehmenden und Jugendbetreuenden die Social Circus – Methode und ihre Vorteile für das geistige sowie körperliche Wohlbefinden vorzustellen und ihnen zu zeigen, wie sie verschiedene Lebenskompetenzen entwickeln können. Darüber hinaus werden die Jugendlichen mit der E-Learning-Plattform CIRCUS ACT vertraut gemacht. Die Social Circus – Aktivitäten und das Curriculum (PR1) werden mit etwa 15-20 gefährdeten Jugendlichen pro Partnerland (insgesamt 100 Personen) im Rahmen eines Pilot – Workshops zur Methodik des Social Circus – Curriculum getestet.

Social Circus - Schulungsveranstaltung

Das Social Circus – Pädagogik – Training wird ein 8-tägiges Lerntraining sein (ergänzt durch ein 6-stündiges Online – Training), das sich für Jugendbetreuende der Partnerorganisationen und / oder welche aus deren Netzwerken. Durch ihre Teilnahme daran, werden sie ihre Kapazitäten ausbauen und ihre Fähigkeiten anhand unserer innovativen pädagogischen Methoden verbessern, die sie bei ihrer Arbeit mit gefährdeten Jugendlichen einsetzen können. Während der Schulung erhalten die Jugendbetreuende einen ganzheitlichen Überblick über den Einsatz von Social Circus – Methoden, deren pädagogischen Ansatz und dessen Vorteile für die Zielgruppe.

Die transformative Kraft des Zirkus verbindet Bildung, Körperkunst und soziale Entwicklung. Social Circus ist mehr als die Vermittlung von Zirkusfertigkeiten: Es ist ein Werkzeug für Transformation, Disziplin, Kreativität und künstlerischen Ausdruck. In unseren Workshops in Jugendzentren, etc. werden wir formale Bildung mit nicht-formaler Bildung durch Social Circus verbinden. Die Workshops werden in einer Gruppe von Jugendlichen durchgeführt, wobei die Methoden des Social Circus in einem 30- bis 45-minütigen Workshop angewendet werden. Dabei werden den Jugendlichen neue Fähigkeiten sowohl auf körperlicher als auch auf sozialer Ebene vermittelt.

Juggling

Diabolo

Spinning Plates

Poi

Partner

Der Verein für Zirkus, Bildung und Kultur - CIK, auch bekannt als Cirkus La Bulle, ist eine NGO mit Sitz in Ljubljana, Slowenien. Der Verein CIK hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendarbeiter auszubilden und sie mit attraktiven Methoden auszustatten, die sie in ihrer Arbeit einsetzen können. Wir nutzen Zirkuspädagogik und soziale Spiele als Mittel für die Jugendarbeit und wollen das Bewusstsein für das psychische Wohlbefinden von Jugendlichen und Jugendarbeitern schärfen.

Die Universität Tampere ist eine Hochschulgemeinschaft in Tampere in Finnland, die Gesundheit, Gesellschaft und Technologie miteinander verbindet. Die Universität Tampere zählt 30.000 Studierende. Ein Drittel unserer Studierenden studiert an der Tampere University Applied Sciences (TAMK) und zwei Drittel an der Tampere University. Die TAMK nimmt jährlich 2.600 und die Universität Tampere 3.000 neue Studierende auf. Die Universität Tampere hat sieben Fakultäten und mehrere separate Einrichtungen, die auch die wichtige Aufgabe der Weiterbildung übernehmen. Die Abteilung TREE-Weiterbildung ist für die Weiterbildung zuständig und bietet verschiedene Möglichkeiten für Berufstätige, an Weiterbildungsprogrammen teilzunehmen, um sowohl das berufliche Know-how zu verbessern als auch berufliche Qualifikationen im späteren Erwachsenenleben zu erwerben. Die Abteilung arbeitet mit allen Fakultäten der Universität zusammen.